Stellglieddiagnose per Prüflampe durchführen (bis Mj. 3/90)

Hinweis: Die Stellglieddiagnose kann nur bei stillstehendem Motor durchgeführt werden. Auch der Starter darf während der Stellglieddiagnose nicht betätigt werden (das führt zum Abbruch der Stellglieddiagnose)!

Mit dieser Anleitung ist es möglich auch ohne das Diagnosegerät VAG 1551 die Stellglieddiagnose mittels Sicherung und OBD-Lampe bzw. Drahtbrücke und Diodenprüflampe durchzuführen.

Achtung: Bei Fahrzeugen ab 3.90 ist die Stellglieddiagnose leider nur noch per VAG 1551 oder VAG-Com möglich.

Per Stellglieddiagnose lassen sich die folgenden Bauteile des 7A Motors ansteuern, und so leicht und schnell auf Funktion prüfen (Die Auflistung entspricht der Ansteuerungsreihenfolge).

Jedem Stellglied ist ein eigener Blinkcode zugeordnet, der während des Ansteuerns per OBD Lampe (-7.88) oder per Diodenprüflampe (8.88-3.90) angezeigt wird. So ist jederzeit erkennbar, welches Stellglied gerade angesteuert wird.

 

  Blinkcode:   Stellglied:

4433

 - Kraftstoffpumpenrelais (J 17)

4411

 - Einspritzventil 1. Zylinder (N 30)

4412

 - Einspritzventil 2. Zylinder (N 31)

4413

 - Einspritzventil 3. Zylinder (N 32)

4414

 - Einspritzventil 4. Zylinder (N 33)

4421

 - Einspritzventil 5. Zylinder (N 83)

4431

 - Leerlaufstabilisierungsventil ( N 71)

4343

 - Aktivkohlefilterventil (N 80)
 

Hinweis: Die Einspritzventile werden aus Sicherheitsgründen (Vermeidung von Katalysatorschäden) jeweils nur für 1ms Angesteuert!

PS: Eine Wiederholung der Stellglieddiagnose ist erst wieder nach Zündung aus/ein möglich.

 

 

1. Einleiten der Stellglieddiagnose:
 
- Fahrzeuge bis 07. 1988
Bei diesen Fahrzeugen werden Fehler die dem Motor schaden können über die OBD Lampe (siehe 1. Bild rechts)  im Kombiinstrument angezeigt.
Über diese Lampe erfolgt auch die Blinkcodeanzeige der einzelnen Stellglieder.

Die Stellglieddiagnose wird folgendermaßen aktiviert:

- Stecken einer Sicherung in den freien Sockel des Kraftstoffpumpenrelais (siehe 2. Bild rechts).
- Ziehen der Sicherung Nr.13
(Kraftstoffpumpe)
- Zündung einschalten
- Nach min. 4 sec. die Sicherung im KRST-Pumpenrelais wieder entfernen
- Stecken der Sicherung Nr. 13


Jetzt wird das erste Stellglied (Kraftstoffpumpe) angesteuert, und gleichzeitig der dazugehörige Blinkcode über die Fehlerlampe im KI angezeigt.


 
 
- Fahrzeuge ab 07. 1988 bis 03. 1990

Bei diesen Fahrzeugen ist die OBD Lampe im Kombiinstrument nicht mehr aktiv.
Die Einleitung der Stellglieddiagnose und Blinkcodeanzeige erfolgt deshalb über die Diagnosebuchsen bzw. Prüflampe. Diese befinden sich hinter der Fahrerseitigen Abdeckung unter der Instrumententafel.

Die Stellglieddiagnose wird folgendermaßen aktiviert:

- Prüflampe gemäß dem Bild rechts anschließen (Drahtbrücke dabei noch nicht anschließen)
- Ziehen der Sicherung Nr. 13
(Kraftstoffpumpe)
- Drahtbrücke
(gemäß rechter Abbildung) einsetzen
- Zündung einschalten
- Nach min 4 sec. die Drahtbrücke wieder entfernen
- Stecken der Sicherung Nr. 13

Jetzt wird das erste Stellglied (Kraftstoffpumpe) angesteuert, und gleichzeitig der dazugehörige Blinkcode über die Diodenprüflampe angezeigt.

 

 

2. Durchführung der Stellglieddiagnose
 
1. Ansteuerung der Kraftstoffpumpe:
Nach der Einleitung der Stellglieddiagnose (siehe Punkt 1) ist nun bereits das erste Stellglied, die Kraftstoffpumpe aktiv.

Die Funktion der Kraftstoffpumpe kann nun über das hörbare Strömungsgeräusch am Druckregler überprüft werden.
Läuft die Pumpe nicht fühl- bzw. hörbar, Ansteuerung des Kraftstoffpumpenrelais und/oder Kraftstoffpumpe selbst prüfen.

Sicherung Nr. 13 wieder entfernen
 
Nächstes Stellglied durch Stecken der Sicherung im Kraftstoffpumpenrelais (-7.88) bzw. Einsetzen der Drahtbrücke (8.88-3.90) für min. 4 Sekunden ansteuern.

2. Ansteuerung der Einspritzventile des 1. bis 5. Zylinders:
Zur Ansteuerung des ersten Einspritzventils muss vorher die Drosselklappe kurz voll geöffnet werden (Vollgasstellung).

Achtung die Ansteuerung der Einspritzventile ist sehr kurz und leise.
Am besten geschieht die Überprüfung durch fühlen am entsprechenden Ventil.
Im Zweifelsfall die Einspritzventilleiste ausbauen, und unter das entsprechende Ventil ein Auffanggefäß stellen.
Dadurch kann die korrekte Funktion der Einspritzventile optisch geprüft werden ;-)

Hinweis: Die Ansteuerung des nächsten Einspritzventils geschieht jeweils durch erneutes Aussteuern der Drosselklappe (Vollgasstellung).

3. Ansteuerung des Leerlaufstabilisierungsventils:
Nach der Ansteuerung des letzten Einspritzventils wird automatisch nun das Leerlaufstabilisierungsventil angesteuert.

Arbeitet das LL-Ventil nicht (hör- bzw. fühlbar), ist dieses zu Überprüfen.

Nächstes Stellglied durch Stecken der Sicherung im Kraftstoffpumpenrelais (-7.88) bzw. Einsetzen der Drahtbrücke (8.88-3.90) für min. 4 Sekunden ansteuern.

4. Ansteuern des Magnetventils für den Aktivkohlefilter:
Das Magnetventil wird nun angesteuert (rhythmisches Taktgeräusch), bis die Sicherung im Kraftstoffpumpenrelais (-7.88) bzw. die Drahtbrücke (8.88-3.90) für min. 4 Sekunden eingesetzt wird.
Die Stellglieddiagnose ist hiermit beendet.
Vor dem erneuten Durchführen der Stellglieddiagnose ist die Zündung aus und wieder einzuschalten.

 
Achtung: Nach Abschluss der Stellglieddiagnose den Stecker der Leistungsendstufe an der Zündspule abziehen, und den Motor für ca. 6 sec. mit dem Anlasser Durchdrehen.
Damit wird der während der Stellglieddiagnose eingespritzte Kraftstoff aus den Brennräumen entfernt.

Danach den Stecker der Zündspule wieder aufsetzen, und die Sicherung Nr. 13 wieder einsetzen, sowie die Sicherung im KRST-Pumpenrelais (-7.88) bzw. die Drahtbrücke (8.88-3-90) wieder entfernen, und gegebenenfalls den Fehlerspeicher löschen.

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